Der Rat der Stadt Essen hat heute (24.5.) die „Arbeitsmarktstrategie 2020“ beschlossen. Das neue Konzept soll mehr Ausbildungs- und Beschäftigungsperspektiven für Essenerinnen und Essener, insbesondere für junge Menschen und Langzeitarbeitslose schaffen.
Die Vorschläge der Verwaltung für ein Maßnahmenpaket umfassen unterschiedliche Handlungsfelder, in denen ein sogenannter sozialer Arbeitsmarkt etabliert werden soll:
- „Übergang Schule – Beruf“,
- „Arbeit und Beschäftigung in Essen“,
- „Qualifizierung, Fort- und Weiterbildung“,
- „öffentlich geförderte Beschäftigung“,
- „Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften der Stadt Essen“ und
- „Gremien und Organisation“.
In diesen Handlungsfeldern sollen im ersten Schritt insgesamt 215 langzeitarbeitslose Essenerinnen und Essener eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung finden. Gefördert wird die Maßnahme durch ein Programm des Landes NRW. Die so geschaffenen öffentlich geförderten Arbeitsplätze richten sich an Menschen, die aufgrund ihrer Qualifikation oder Sprachfähigkeiten keine realistische Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt haben.
In den Handlungsfeldern 5 und 6 soll auch die Vernetzung der relevanten Arbeitsmarktakteure verbessert und gestärkt werden. Dazu hat der Rat der Stadt die Verwaltung beauftragt zu überprüfen, ob und wie die Essener Arbeit und Beschäftigungsgesellschaft (EABG), die Jugendberufshilfe (JBH) und das JobCenter Essen in einer gemeinsamen Organisationsform untergebracht werden können.
Oberbürgermeister Thomas Kufen: „Wir blicken in Essen auf eine bereits bekannte Situation: Seit Abbau der Schwerindustrie ist der Arbeitsmarkt in Essen geprägt von hochwertigen – auch wissenschaftlichen – Dienstleistungen, Handel und Verwaltung. Hierfür fehlen vielen Menschen einfach die entsprechenden Qualifikationen. Die Quote an Langzeitarbeitslosigkeit ist deshalb immer noch zu hoch. Die Aufnahme einer dauerhaften Beschäftigung wird Betroffenen nur dann gelingen, wenn die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden, den ersten Schritt hierfür bietet die Arbeitsmarktstrategie 2020.“
Auch für die anderen Handlungsfelder soll die Stadtverwaltung operative Umsetzungen entwickeln. Peter Renzel, Geschäftsbereichsvorstand für Jugend, Bildung und Soziales, steht bereits in den Startlöchern: „Langzeitarbeitslosigkeit dürfen wir nicht einfach hinnehmen. Wir haben in Essen schon viel geschafft, aber wir müssen noch besser werden. Auf Grund der aktuellen Lage muss die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit eines unserer strategischen Hauptthemen sein. Alle Akteure in der Essener Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik müssen an einem Strang ziehen.“
Zum Hintergrund:
Trotz einer günstigen konjunkturellen Entwicklung ist es in der Stadt Essen in den zurückliegenden Jahren nicht ausreichend gelungen, alle Leistungsberechtigten in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.
Anhand von Daten zur Bevölkerungsentwicklung und den vorliegenden Wirtschaftsdaten wurde eine Analyse der Arbeits- und Beschäftigungssituation in Essen erstellt. Um auf die aktuellen Entwicklungen der letzten fünf Jahre zu reagieren, wurde jetzt die Essener Arbeitsmarktstrategie 2020 entwickelt.
In der gemeinsamen Sitzung des Essener Konsens und des Verwaltungsvorstandes der Stadt Essen am 20. Januar fand die Vorlage die Zustimmung der Teilnehmer. Die Partner des Essener Konsens unterstützen die skizzierten Handlungsfelder als gute Grundlage zur Ausrichtung der Essener Arbeitsmarktstrategie 2020.
(ü. Pm.)